Wethen, 25. März 2020. Die Vorsichtsmaßnahmen um die Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) einzudämmen haben sich in den letzten Wochen weltweit intensiviert. Daher wird auch die vom 15.-17. Mai geplante Konferenz von Church and Peace zum Thema „Gottesbilder und Gewaltfreiheit“ in den Niederlanden nicht stattfinden können.

Am 23. März hat die niederländische Regierung Versammlungen von mehr als drei Personen bis zum 1. Juni untersagt. Das gilt natürlich auch für die Church and Peace-Konferenz. Für weitere Planungen sind die Bedingungen derzeit noch zu unsicher.

Auch die für Juni geplanten Veranstaltungen in Paris – das frankophone Regionaltreffen, die Konferenz zum Thema „Sicherheit neu denken“ und der interreligiöse Protest gegen die Waffenmesse Eurosatory 2020 – werden nicht stattfinden.

Stattdessen ist jetzt Fürbitte füreinander und Solidarität von jeder und jedem gefragt. Zunächst im eigenen Umfeld, aber auch darüber hinaus. Für Church and Peace ist es gerade in diesen Zeiten wichtig, auch den Blick an die Grenzen der Europäischen Union und über sie hinaus wachzuhalten:

Menschen an der kroatischen EU-Außengrenze, die trotz erbärmlicher Verhältnisse und Bedrohung von Leib und Leben die Hoffnung nicht aufgeben, in der EU Sicherheit zu finden, sind winterlichen Temperaturen wie auch der Gefahr zu erkranken ausgesetzt. Sie brauchen dringend Schutz und Perspektive.

Dasselbe gilt für die vielen geflüchteten Menschen in Griechenland, aber auch in der Türkei, in Syrien oder in Libyen. Die Menschen in den überfüllten Lagern, etwa auf den griechischen Inseln, haben nun über die erbarmungswürdigen Zustände hinaus keinerlei Schutz vor der Pandemie.

„Zunächst muss umgehend der Beschluss einiger Mitgliedsländer der EU umgesetzt werden, unbegleitete und kranke Kinder von den griechischen Inseln zu evakuieren“, fordert Antje Heider-Rottwilm, Vorsitzende von Church and Peace. „So wie offensichtlich Ausnahmeregelungen für Tausende von Urlaubsrückreisenden in dieser besonderen Situation möglich sind, muss das auch für Kinder und besonders gefährdete Personen unter den geflüchteten Menschen sofort möglich sein.“

„In Solidarität mit Griechenland müssen die überfüllten Flüchtlingslager evakuiert werden. Die Menschen dort dürfen nicht länger ihrem Schicksal überlassen werden. Bricht die Epidemie in einem solchen Lager aus, wird es fast unmöglich sein, Ansteckungsketten zu unterbrechen und medizinische Versorgung zu gewährleisten.“

Church and Peace fordert die europäischen Institutionen wie die Mitgliedstaaten auf, Solidarität und Menschlichkeit in und trotz der Corona-Krise zu zeigen und umgehend die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen – und Menschenleben zu retten.

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