Wethen, 18.03.2020 – Angesichts der aktuellen Vorkehrungen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) kann die internationale Konferenz und MV 2020 vom 15. – 17. Mai 2020 in Schoorl, Niederlande voraussichtlich nicht stattfinden. Eine endgültige Entscheidung fällt gemäß der dann aktuellen Empfehlung der Behörden Mitte April.

„Die zahlreichen Anmeldungen unterstreichen das Interesse am Thema ‚Gottesbilder und Gewaltfreiheit‘“, so Antje Heider-Rottwilm, Vorsitzende von Church and Peace. „Die Konferenz soll Raum bieten, sich zu fragen: Wie verhalten sich unsere Gottesbilder zu einer Theologie und Spiritualität der Gewaltfreiheit. Welche Gottesbilder befördern gewaltförmige Strukturen und Machtansprüche?

Wir freuen uns, nun die Mitwirkenden nennen zu können – auch wenn die Konferenz voraussichtlich nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt stattfinden wird:

Nach einer Einführung durch Maria Biedrawa, katholische Friedensdiakonin und Mitglied der Arche (Jean Vanier) und der evangelischen Theologin Antje Heider-Rottwilm werden in Workshops weiterführende Themen und Aspekte vertieft.

So bietet Nina Schroeder, Ph.D., mennonitische Theologin an der Vrije Universität Amsterdam, an, die Zusammenhänge von Gottesbildern und bildender Kunst, z.B. von Gewalt und Opfer, Macht und Martyrium, zu erarbeiten.

Revd. Beverly Thomas, die seit dreißig Jahren Race-Awareness-Trainings vor allem in christlichen Kirchen in Großbritannien durchführt, wird das Bewusstsein schärfen in Bezug auf die Zusammenhänge von Macht, Patriarchat und Rassismus.

Renato Lings, Ph.D. aus Màlaga, Autor von ,Love Lost in Translation: Homosexuality and the Bible‘, wird in seinem Workshop die radikale Gleichstellung von Mann und Frau anhand von Genesis 1 und 2 begründen.

Anja Vollendorf, Kirchenrätin der evangelischen Kirche im Rheinland, die zuvor in der Friedensarbeit mit Frauen im Kongo engagiert war, wird den Zusammenhang von Sprache, Gottesbildern und Gewaltfreiheit thematisieren.

Erschreckend deutlich ist geworden, dass es auch in Gemeinschaften, die aus der Suche nach einer glaubwürdigen Friedenstheologie und –praxis entstanden sind, zu sexualisierter Gewalt kommt. Die Frage, warum das Gottesbild, die (Friedens-)Theologie und die Strukturen der konkreten Gemeinschaften Übergriffe nicht verhindert haben und inwieweit auch in Theologie und Kirche eine Trennung zwischen Person und Werk möglich ist, soll in einem weiteren Workshop erarbeitet werden.

Die deutsch-niederländische Nonne und Friedensaktivistin Yosé Höhne-Sparborth hat jahrzehntelange Erfahrungen mit körperorientierter, seelsorgerische Arbeit mit traumatisierten Menschen in Europa, Lateinamerika und im Irak. Sie bietet einen Workshop zum Zusammenhang von Macht, Sexismus und Patriarchat an.

Josephine Azama und Steward Muhindo Kalyamughuma sind Aktivist*innen der Friedensorganisation LUCHA, die 2020 für ihre Arbeit im Kongo mit dem Michael-Sattler-Friedenspreis ausgezeichnet werden. Sie werden über ihre Erfahrungen mit gewaltfreien Aktionen in einem Kontext von Gewalt, insbesondere in Bezug auf die Rolle von Frauen, berichten.

Besonders freuen wir uns, dass Revd. Nicole Ashwood von der Vereinigten Kirche auf Jamaika und den Cayman-Inseln und Programmreferentin für Gerechte Gemeinschaften für Frauen und Männer des Ökumenischen Rats der Kirchen in ihrem Workshop einladen wird, uns der weltweiten Kampagne ‚Donnerstags in Schwarz‘ gegen geschlechtsbezogene Gewalt anzuschließen und auch im Gottesdienst am Samstagabend predigen wird,“ unterstreicht Antje Heider-Rottwilm.

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