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Am 1. September lud die Church and Peace-Region Großbritannien und Irland zu einer Online-Veranstaltung ein, um über die Black Lives Matter-Bewegung zu diskutieren und darüber, warum Rassismus zu einer Priorität für Friedenskirchen und Friedensgruppen werden muss. Über vierzig Teilnehmende und Referent*innen, Church and Peace-Mitglieder und Freund*innen aus Großbritannien, Belgien, Deutschland, Russland und der Schweiz, nahmen an dem Gespräch teil. 

Der Abend stellte uns vor Herausforderungen und lieferte Ideen für mögliche nächste Schritte. Sowohl Sharon Prentis, Beauftragte für interkulturelle Mission in der Kirche von England in Birmingham, als auch Davorka Lovrekovic, ehemalige Generalsekretärin von Church and Peace, sagten uns, dass wir in unserer Solidarität „bewusst“ sein müssen. Wir müssen nach Beispielen von Ungerechtigkeit suchen, proaktiv sein, auf Stimmen hören, die vielleicht Dinge sagen, die uns unangenehm sind – und handeln.

Natascha Zhuravenkova, Mitarbeiterin des Friends House Moskau, berichtete von der Komplexität der Situation in der Russischen Föderation. Für Menschen, die sichtlich nicht ethnisch russisch sind, sei es schwierig, sich sicher zu fühlen – es gibt Gruppen mit sehr anderen Ansichten, die das Leben von Minderheiten gefährlich machen können.

Für Rosemary Crawley, „eine von einer winzigen Minderheit Schwarzer Quäker im Vereinigten Königreich“, kann es keine Gerechtigkeit und keinen Frieden geben, wenn Schwarze immer noch nicht „atmen“ können. Sie nannte drei Aspekte des Rassismus, die angegangen werden müssen:- die alltäglichen Mikroaggressionen rassistischen Verhaltens, den systemisch institutionalisierten Rassismus und den Rassismus, der den Ursachen des Klimawandels und den globalen Reaktionen darauf innewohnt.

Isabelle Eliat-Serck, römisch-katholische Katholikin aus Brüssel, die ihr Leben als „multikulturelles Abenteuer“ beschreibt, nannte Beispiele aus dem täglichen Leben, die Rassismus sichtbar machen, und zitierte einen Geflüchteten, der klar sagte: „Wir haben die Almosen satt – wir wollen, dass man uns für das schätzt, was wir sind“. Sie erinnerte uns daran, uns zu echter Gleichheit zu bekennen und, wie Jesus, sowohl Gast als auch Gastgeber*in zu sein.

Für Hansuli Gerber, Mitglied des Schweizer Täuferischen Forums für Frieden und Gerechtigkeit, muss Rassismus eine Priorität für Friedenskirchen und -gruppen sein, weil er in engem Zusammenhang mit Kolonialismus, Sklaverei und Kapitalismus steht; es eine weit verbreitete Annahme zu überwinden gilt, dass Weiße von Natur aus Privilegien haben sollten; die Kirchen auf gerechte und inklusive Gemeinschaften hinarbeiten müssen.

In ihrem Schlusswort erinnerte Sharon daran, dass es bei der Bekämpfung des Rassismus und seiner Priorisierung darum geht, „die Botschaft zu verinnerlichen“. Auch wenn wir uns zu Menschen, die uns ähnlich sind, hingezogen fühlen, sind wir aufgerufen, in dieser unbequemen und unruhigen Zone zu leben. Wenn wir uns aus unserer Komfortzone heraus bewegen, begegnen wir im anderen Menschen Gott.

Im Anschluss an die Diskussion hofften viele Teilnehmer*innen, darunter auch die Referent*innen, dass Church and Peace die Arbeit an diesem Thema nicht nur in Großbritannien und Irland, sondern im gesamten Netzwerk fortsetzen wird.

Barbara Forbes, Vorstandsmitglied von Church and Peace

Dies ist eine gekürzte Version des vollständigen Berichts, der auf Englisch nachzulesen ist unter: https://www.church-and-peace.org/en/2020/09/racism-concern-for-peace-churches