Wethen, 27. Oktober 2020. Die internationale Kampagne zum Verbot von Atomwaffen ICAN ist ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen. Mit der 50. Ratifizierung durch den Staat Honduras am 24. Oktober kann das Verbot nun im Januar 2021 in Kraft treten.

Die ICAN-Kampagne hatte im Juli 2017 erreicht, dass auf UN-Ebene ein Antrag zum weltweiten Verbot von Atomwaffen eingebracht wurde. Ziel des Verbots ist, dass Atomwaffen auf Dauer völkerrechtlich so geächtet werden wie biologische und chemische Waffen und dass somit weltweit die Entwicklung, Produktion, Lagerung, Stationierung, Weitergabe und Verbreitung von Atomwaffen beendet werden. Mit der 50. Unterschrift ist die Schwelle für die völkerrechtliche Verbindlichkeit des Vertrags nun erreicht. Das ist ein riesiger Erfolg für die Kampagne, der sich Church and Peace Anfang des Jahres angeschlossen hatte und die vielen Mitgliedsorganisationen tatkräftig unterstützt wird.

„Fordern Sie die Regierung Ihres Landes auf, dem völkerrechtlichen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen (TPNW) beizutreten. Stärken Sie die Menschen und Initiativen in Kirchen, Zivilgesellschaft und Politik, die sich für Frieden und Abrüstung einsetzen, durch Ihr Gebet, Ihr öffentliches Wort und Ihre Mitwirkung,“ hatte Church and Peace im August 2019 in einer Stellungnahme die christlichen Kirchen und Gemeinschaften in Europa aufgerufen.

Zuletzt hat in den Niederlandenhat der Nationale Rat der Kirchen die Regierung dazu aufgerufen, das Abkommen zu unterzeichnen. In Deutschland fordert der Friedensbeauftragte der EKD die Bundesregierung auf, konkrete Schritte zu unternehmen und diesen Vertrag nicht länger zu ignorieren.

Dieses Engagement ist weiterhin notwendig. Denn der Atomwaffenverbotsvertrag ist nur die erste Etappe. Es muss weiterhin politischer Druck auf die Atommächte und die Staaten mit „nuklearer Teilhabe“ ausgeübt werden, damit das große Ziel, eine Welt ohne Atomwaffen, erreicht werden kann. Es ist noch ein langer Weg, bis die über 13.000 Atombomben, die es weltweit gibt, verschrottet sind.

Dazu hat Church and Peace mit sechs Friedensorganisationen den Aufruf „Für ein atomwaffenfreies Europa“ ins Leben gerufen. Unter https://www.nukefreeeurope.eu/ kann dieser unterzeichnet werden, um mit uns gemeinsam die Regierungen Europas aufzufordern: die Modernisierung aller Atomwaffen zu beenden, die nukleare Teilhabe zu beenden und den Atomwaffenverbotsvertrag (TPNW) zu unterzeichnen und zu ratifizieren.

(Photo: ICAN | Aude Catimel)