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Wethen, 29. April 2024

Seit dem 1. April 2024 ist die Koordination der von der Evangelischen Landeskirche in Baden gegründeten Initiative „Sicherheit neu denken – von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik“ beim Europäischen friedenskirchlichen Netzwerk Church and Peace angesiedelt.
Nach der fünfjährigen, von der Evangelischen Landeskirche in Baden getragenen Aufbauphase der Initiative, wird diese inzwischen in Deutschland, Europa und Afrika von 150 Organisationen unterstützt. Vertreter*innen von 13 Trägerorganisationen koordinieren die Initiative gemeinsam mit dem seit dem 1.4. nun bei Church and Peace angestellten hauptamtlichen Koordinator Ralf Becker.
Finanziert wird die Initiative in den kommenden zwei Jahren wesentlich von den evangelischen Landeskirchen in Baden, Hessen und Nassau, Mitteldeutschland, Rheinland und der Pfalz.
Die Initiative ‚Sicherheit neu denken‘ wirbt aktiv für einen Paradigmenwechsel der deutschen, europäischen und afrikanischen Politik in Richtung nachhaltiger Friedensgestaltung. Grundlage sind ein 2018 veröffentlichtes, breit diskutiertes Szenario sowie aktuelle Impulspapiere.

Multiplikation und Internationalisierung
In den fünf Jahren seit der Gründung wurden bundesweit über 200 Multiplikator*innen sowie ca. 100 Mentor*innen ausgebildet. Akademien und regionale Netzwerke haben in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz über 500 öffentliche Veranstaltungen zu „Sicherheit neu denken“ organisiert. Zahlreiche Prominente unterstützen die Initiative. Die Initiative organisiert Lobbykampagnen und -gespräche in Wahlkreisen und mit Spitzenpolitiker*innen.
Der Wechsel der Koordinations-Trägerschaft zum Europäischen friedenskirchlichen Netzwerk Church and Peace geht auch einher mit der zunehmenden internationalen Verbreitung der Initiative. Church and Peace vernetzt seit über 50 Jahren (Friedens-)Kirchen, christliche Gemeinschaften und andere Akteur*innen, die sich für eine in einer Spiritualität der Gewaltfreiheit begründete gerechte Gestaltung der lokalen, internationalen und nationalen Beziehungen engagieren. Dies bedeutet u.a. das eigene Denken und Handeln von einem militärischen hin zu einem zivilen Verständnis von Sicherheit zu verändern. So engagieren sich viele der Mitglieder für Friedensbildung, zivile Widerstandsformen und Alternativen zu Aufrüstung und Militarisierung.
Inzwischen werden auch in den Niederlanden, der Schweiz, Österreich sowie in West- und in Zentralafrika landes- und regionsspezifische „Sicherheit neu denken“-Szenarien entwickelt. In Großbritannien wirkt „Rethinking Security“ vergleichbar der deutschen Initiative. In Italien wurde ein entsprechender Gesetzesvorschlag bereits in zwei Kammern des Senats diskutiert.

Peace for Future
Mit dem eigenständigen Projekt Peace for Future ermöglicht die Initiative seit zwei Jahren bundesweit die Ausbildung von Friedensmentor*innen für 18- bis 28-Jährige.

Impulspapiere
Auf den Security Report der Münchner Sicherheitskonferenz 2022 antwortete die Initiative mit einem „Rethinking Security Report 2022“ (Impulspapier Nr. 1). Auf den Krieg in der Ukraine reagierte die Initiative im März 2022 u.a. mit „Impulsen für eine entschlossene und besonnene Reaktion auf Putins Krieg“ (Nr. 2). Im April 2022 wurden „Eckpunkte zur Verbesserung und Stärkung des vorhandenen deutschen internationalen Polizei-Engagements“ veröffentlicht (Nr. 3).
Im November 2023 hat die Initiative das Impulspapier (Nr. 4) „Sicherheits-Strategien neu denken: Gewalt stoppen und überwinden! In Israel und Palästina. In der Ukraine. Global.” veröffentlicht, das die Kriege in der Ukraine und in Israel/Palästina, die zunehmende Klimakrise sowie die 2023 veröffentlichte Nationale Sicherheitsstrategie und weitere Entwicklungen reflektiert.
Zwischen 2025 und 2030 strebt die Initiative einen ersten politischen Beschluss in Deutschland für einen grundlegenden Paradigmenwechsel von militärischer zu ziviler Sicherheitspolitik an.

Weitere Informationen:
www.sicherheitneudenken.de
www.peace4future.de
www.frieden-stark-machen.de

 

Pressekontakt:
Ralf Becker, Koordinator der Initiative „Sicherheit neu denken“, 0170 5226069

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